Organische Vertiefungen treffen auf glatte, Bildschirm gleiche Oberflächen, die leer zu sein scheinen und durch intuitive Arbeitsprozesse geschaffen wurden. Daraus resultiert ein digitales Fragment, ein Objekt, das scheinbar aus dem virtuellen Raum in die physische Welt übersetzt wurde. Es werden die Knotenpunkte zwischen Mensch und Maschine herausgearbeitet, durch die Fleischlichkeit der Vertiefungen und manchmal auch durch Objekte des täglichen Lebens. Daraus entstehen narrative Stränge, die es offen lassen in welchem Universum sie stattfinden. Deutlich wird jedoch, dass die Rezeption der Werke in dem geschaffenen surrealen Raum elementar ist. Nur dadurch bleibt ein Zeitzeugnis, dass den Übergang der Protagonisten:innen in eine neue Welt abbildet.
Es ist ein schmaler Grad zwischen Begehren und Verzweiflung, wenn man sich im Diskurs der Konsumgesellschaft im 21. Jahrhundert annimmt. Die Silicon Serie greift das komplexe Geflecht der Ästhetik und Kontext in Bezug auf den dafür geschaffenen Markt auf. Das manifestiert sich unter anderem in der ambivalenten Fertigungsweise, die zwar handwerklich präzise, zugleich aber unberührt scheint und damit gängige Produktionsmechanismen der Industrie verkörpert. Bewusst ist die Werkserie eigenwillig inkonsistent konstruiert, um sich immer wieder neu zu positionieren und damit Spuren einstigen Klassifizierungen zu verwischen. Jedoch oberflächlich sozialisiert, sodass das Publikum beinahe aus Urinstinkt von dem Werk angezogen wird. Daraus resultiert ein Spannungsfeld aus wiederkehrenden Elementen, die Vertrauen hervorrufen und zugleich vermeintlich unausgesprochen Konsequenzen beherbergen. Das Dilemma schafft wundersame Portale mit denen sich die Betrachter:in in poetische Zonen der Seltsamkeit begibt.
https://www.appeltflorian.com